Was ist Psychotherapie (für Kinder und Jugendliche)?
Psychotherapie hat den Zweck psychische Erkrankungen, emotional bedingte Entwicklungsschwierigkeiten und daraus resultierende oder diese begleitende psychosomatische Erkrankungen zu lindern und zu heilen.
In keinem Lebensabschnitt zeigen Menschen größere und schnellere Veränderungsprozesse als im Kindes- und Jugendalter. Deshalb ist es nicht immer leicht, entwicklungsbedingte "Phasen" und Krisen, die von selbst wieder vergehen können, von behandlungsbedürftigen psychischen Störungen abzugrenzen. Jedoch können sich unbewältigte Krisen langfristig ungünstig auf die gesunde psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen auswirken und noch viele Jahrzehnte später die Lebensqualität negativ beeinflussen.
Fundierte Fachkenntnisse zur Behandlung können Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten bereitstellen, die ihre Befähigung hierzu durch ihre Approbation (Erlaubnis zur Ausübung von Heilbehandlungen) nach einer langjährigen und intensiven Ausbildung unter Beweis gestellt haben.
Als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten sind wir in unserer Praxis auf die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen bis zum 21. Lebensjahr spezialisiert. Der Schwerpunkt unserer Praxis liegt im Bereich der Verhaltenstherapie.
Wie arbeiten Psychotherapeuten für Kinder- und Jugendliche?
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten arbeiten sowohl in Einzeltherapiesitzungen mit den Kindern und Jugendlichen, als auch in sogenannten "Bezugspersonenstunden" mit den engsten Bezugspersonen, in aller Regel mit den Eltern.
Wie die Einzeltherapiesitzungen gestaltet sind, richtet sich nach dem Alter, dem Störungsbild und den individuellen Bedürfnissen eines Kindes. Bei jüngeren Kindern ist der zeitliche Anteil spielerischer Aktivitäten hoch, wobei im therapeutischen Setting „Spiel“ nicht mit „spielerisch“ verwechselt werden darf. Bei älteren Kindern und Jugendlichen tritt das Gespräch, ähnlich der Behandlung im Erwachsenenalter, sowie ggf. der Einsatz von Arbeitsblättern stärker in den Vordergrund. In jedem Alter ist jedoch wichtig, auch außerhalb der Therapiestunden durch genau abgestimmte Hausaufgaben oder „Verhaltensexperimente“ neues Verhalten einzuüben.
Je jünger das Kind ist, desto häufiger kommen Sie "ins Spiel". In Bezugspersonenstunden wird gemeinsam erarbeitet, wie Sie Veränderungsprozesse bei Ihrem Kind begleiten, unterstützen und anstoßen können. Ihre aktive Mitarbeit ist dafür unbedingt erforderlich.
Eine Psychotherapie für Kinder und Jugendliche findet i.d.R. einmal wöchentlich (50 Minuten) statt, und dauert meist etwa 25-45 Sitzungen (ein halbes bis ein Jahr). Allerdings sind auch individuell kürzere oder längere Behandlungszeiten möglich.
Wie sehen die Rahmenbedingungen aus?
Die Kosten für die Behandlung bei einer/einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin/en werden grundsätzlich von den Krankenkassen übernommen, sofern eine behandlungsbedürftige psychische Störung vorliegt. Um zu klären, ob diese vorliegt, stehen zunächst 6 sogenannte „Probatorische Sitzungen“ zur Verfügung. Diese Sitzungen dienen einerseits der diagnostischen Abklärung mittels wissenschaftlich fundierter Testverfahren, Fragebögen und Beobachtungen. Andererseits dem gegenseitigen Kennenlernen und dem Aufbau von Vertrauen, um zu entscheiden ob man gemeinsam eine Therapie durchführen möchte.
Sehr oft kommt es bei den durch die gesetzlichen Krankenversicherungen zugelassenen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zu unzumutbar langen Wartezeiten. In einem solchen Fall ist es für gesetzlich Versicherte auch möglich, im Rahmen des Kostenerstattungsverfahrens die Kosten einer Behandlung in einer Privatpraxis wie unserer erstattet zu bekommen (s. Leistungen und Kosten).
In unserer Praxis können Privatversicherte und Selbstzahler in der Regel kurzfristig und unkompliziert eine Psychotherapie beginnen.
Auch einzelne Sitzungen zur Erziehungsberatung sind auf Anfrage möglich.